ERIC CORNEL IM PORTRÄT
die den Rechtsschützen 2014 schon
in der 2. Runde des NHL-Drafts an
44. Position zogen.
Zu diesem Zeitpunkt spielte Cornel
für die Peterborough Petes in der Ontario
Hockey League und hatte gerade
einen großen Entwicklungssprung
hinter sich. Eine Saison vorher wäre
es undenkbar gewesen, dass Cornel
so früh gedraftet werden könnte. In
seiner ersten Spielzeit für Peterborough
sammelte er nur vier Tore und
zwölf Vorlagen in 63 Spielen. Dann
allerdings traf er 25 Mal und bereitete
37 weitere Treffer vor – alleine in
der Hauptrunde der Saison 2013/14.
Nach seinem Draftjahr blieb Cornel
noch für zwei weitere Spielzeiten in
Peterborough und war in der Saison
2015/16 mit 83 Punkten aus 68
Spielen nicht nur Top-Scorer seines
Teams, sondern auch Kapitän.
In Peterborough spricht man noch
heute in höchsten Tönen von Eric
Cornel, was Nürnbergs ehemaliger
Cheftrainer Rob Wilson bestätigt:
„Die Menschen hier lieben ihn und
denken gerne an ihn zurück. Er genießt
hier ein sehr hohes Standing.
Jeder, mit dem ich über Eric Cornel
spreche, sagt mir, dass er nicht nur
ein sehr guter Eishockeyspieler,
sondern auch ein großartiger Mensch
ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen,
dass Eric zu einem wirklich guten
DEL-Spieler wird. Er ist aus meiner
Sicht ein sehr verlässlicher Zwei-Wege
Stürmer mit Offensivpotential.“
Dieses vorhandene Offensivpotential
konnte Cornel in vier Jahren bei den
Rochester Americans allerdings nicht
regelmäßig genug abrufen, um eine
Chance in der NHL zu bekommen.
Cornel wurde deshalb früh in die
Rolle des Zwei-Wege-Spielers gedrängt,
der in Unterzahl Verantwortung
übernehmen konnte. In seinem
letzten Jahr vor dem Wechsel nach
Europa gelangen ihm trotz der eingeschränkten
Offensivrolle immerhin
zwölf Tore und zehn Vorlagen.
Der Wechsel nach Europa war für
Cornel nicht nur deshalb ein logischer
Schritt, wie er sagt: „Für mich ist
das hier eine gute Gelegenheit, auf
hohem Niveau zu spielen und mich
weiterzuentwickeln. Ich kenne einige
Jungs, die schon in Europa spielen
oder gespielt haben, und allen gefällt
es hier sehr gut. Es ist ja auch nicht
so, dass ich hier als Rookie rüberkomme,
ich habe immerhin schon
vier Jahre als Profi gespielt.“
Cornel gilt als sehr guter Schlittschuhläufer
und damit wie gemacht
fürs europäische Eishockey. Seine
Spielweise beschreibt er folgendermaßen:
„Ich spiele mit sehr viel
Geschwindigkeit und habe gerne
die Scheibe mit viel Zeit und Raum.
Ich denke, ich kann auch gute Pässe
spielen. Hier auf der größeren Eisfläche
hat man mehr Zeit mit dem Puck,
das kommt meinem Spiel entgegen.
Es braucht natürlich ein bisschen
Zeit, um sich daran zu gewöhnen,
aber ich arbeite daran und bin mir
sicher, dass ich noch besser werden
kann.“
Es wäre keine große Überraschung,
sollte Cornel eine typische Entwicklung
für einen Nordamerikaner in
Europa nehmen. Im Grunde genommen
ist das genau das, was die
Verantwortlichen der Ice Tigers sich
erwarten. Im ersten Jahr benötigen
viele von ihnen eine gewisse Anpassungszeit,
die diese Saison wegen
der beschränkten Möglichkeiten des
Sommertrainings und der kurzen
Vorbereitung natürlich etwas länger
ausfallen könnte. Einige Spieler hatten
gar nicht die Möglichkeit, überhaupt
aufs Eis zu gehen.
GUT ZU WISSEN
Bei den Nürnberg Ice Tigers spielen mit
Eric Cornel und Brett Pollock zwei Spieler,
die in einem Draft-Jahrgang direkt
nacheinander gezogen wurden. Cornel
an 44. Stelle von Buffalo, Pollock an 45.
Stelle von Dallas.
Dass er nun in Nürnberg diese
Möglichkeit hat und seinem Beruf
nachgehen kann, weiß Cornel sehr zu
schätzen: „Bis jetzt gefällt es mir hier
sehr gut, auch wenn wir natürlich
gerne mehr Spiele gewinnen würden.
Meine Mitspieler und die Trainer
helfen mir dabei, mich an die neue
Umgebung und die größere Eisfläche
zu gewöhnen“, erklärt Cornel. „Wir
wissen, dass es viele Bereiche gibt,
in denen wir besser werden müssen.
Wir haben eine junge Mannschaft
und müssen jeden Tag hart arbeiten.“
Eric Cornel ist dabei ein gutes Beispiel
für das Team. Auch wenn es immer
wieder Rückschläge gibt, ist zu
erkennen, dass es mit steter Arbeit
Schritt für Schritt in die richtige Richtung
geht.