eindrucksvollen Vorgeschmack darauf,
was die Fans in dieser Saison noch erwarten
sollte. Sechs Punkte und einen
hervorragend aufgelegten Sergio
Momesso, der bei der Heimpremiere
die Krefeld Pinguins mit drei Toren im
Alleingang vom Eis schießt. Und eine
Mannschaft, die mehr kann als sich zu
prügeln. Nach drei Spieltagen werden
die ersten Tabellen ausgeschnitten,
denn erstmals in der DEL-Geschichte
stehen die Ice Tigers auf Platz 1.
In den folgenden Monaten lehren
die „Lebkuchenfresser“ der Liga das
Fürchten. Bislang undenkbare Erfolge,
wie das 6:1 gegen die Landshut
Cannibals oder das 4:3 gegen den
Meister Adler Mannheim zeigen, dass
in Nürnberg mehr entsteht als ein
kurzfristiger Höhenflug. Mit Jason
Miller, Sergio Momesso und Martin
Jiranek stellt Nürnberg zudem die
gefährlichste Sturmreihe der Liga und
mit Andrei Mezin einen der besten
Torhüter. In der Verteidigung machen
sich Liam Garvey und Ivan Droppa als
souveräne Abräumer und gefährliche
Blueliner einen Namen.
ALS DIE TIGER SCHARFE KRALLEN BEKAMEN
„Ein Bizeps wie ein Oberschenkel“ – John Craighead bei der Massage
Sergio Momesso, der Königstiger
Und dann ist da noch der Neue, der
während der Saison verpflichtet
wurde: John Craighead. Der USAmerikaner
mit dem „Bizeps wie
ein Oberschenkel“ kommt mit einer
klaren Aufgabe an die Noris: Er soll die
Top-Spieler beschützen und ihnen den
Rücken freihalten. Johnny schlägt im
wahrsten Sinne des Wortes ein wie
eine Bombe, lässt die Fäuste fliegen
und wird zum Publikumsliebling im
Linde-Stadion. Regelmäßig ertönt
nun durch die maroden Lautsprecher
Chuck Berrys Refrain „Go Johnny Go“
aus Johnny B. Goode.
Am Ende der Vorrunde belegen die Ice
Tigers mit einem neuen Punkterekord
souverän Platz eins und gelten als
Top-Favorit auf die Meisterschaft in
die Playoffs. Im Viertelfinale warten
die Ausburger Panther, die vor allem
durch einige herablassende Kommentare
ihres Ersatztorhüters Leo
Conti die Stimmung noch zusätzlich
anheizen. Mitte März ist Nürnberg im
Eishockeyfieber. Entlang der Äußeren
Bayreuther Straße bilden sich
lange Schlangen, um Tickets für die
Viertelfinal-Partien zu ergattern. Für
alle diejenigen, die keinen Platz im
Lindestadion bekommen, übertragt
Franken Fernsehen alle Heimspiele
live.
Doch die Panther erweisen sich als
hartnäckiger als gedacht. Erst nach
fünf Spielen und einem knappen 2:1
erreichen die Nürnberg Ice Tigers
das Halbfinale, auch weil Torhüterlegenden
Klaus Merk im Kasten der
Fuggerstädter die Panther immer
wieder im Spiel hält. Am Ende ist es
Jason Miller, der mit zwei Toren im
entscheidenden Spiel die Nürnberger
ins Halbfinale führt.
Dort erwarten die Frankfurt Lions den
Tabellenführer, doch anders als gegen
Augsburg macht Nürnberg kurzen
Prozess. Glatt in drei Spielen schießen
die Ice Tigers die Hessen vom Eis und
können sich im zweiten Spiel auch
wieder auf Backup Michel Vallière verlassen.
Nachdem der sonst so ruhige
Andrei Mezin sich handfest mit Mike
Barrie auseinandergesetzt hatte und
zum Duschen geschickt worden war,
hielt Vallière den Sieg in Frankfurt mit
einigen Glanzparade fest.
Den Höhepunkt bildete schließlich das
Finale gegen den Titelverteidiger aus
Mannheim. Bereits im ersten Spiel
deutete sich die gesamte Dramatik
des folgenden Titelkampfes an. Es