Zum dritten Mal in dieser noch jungen
Regionalliga-Saison spielte der SSV
Ulm 1846 Fußball 3:3. Welche Lehren
Trainer Thomas Wörle und Kapitän Jo
Reichert daraus ziehen – nicht nur für
die Defensive.
„Wir sind in jedem Spiel für ein Spektakel
gut“, sagte Anton Gugelfuß, Vorstand des
SSV Ulm 1846 Fußball, nach dem 3:3 bei
Astoria Walldorf. Dieses Statement war
keinesfalls als Lob für die Spieler gedacht.
Im Gegenteil. Nach der 2:0-Führung
durch Adrian Beck und Nicolas Jann, die
jeweils ihr viertes Saisontor in der Regionalliga
erzielten, kassierten die Spatzen
binnen acht Minuten drei Gegentreffer –
und mussten am Ende froh sein, dass der
eingewechselte Robin Heußer mit einem
schönen Distanzschuss den Ulmern noch
das 3:3 und die Serie rettete: Auch nach
acht Ligaspielen ist der SSV 46 in der Liga
noch ungeschlagen. Allerdings fiel der
bisherige Tabellenführer nach dem dritten
3:3 in dieser Saison und den Siegen des
TSV Steinbach und des Bahlinger SC am
Samstag auf den dritten Platz zurück.
14 Gegentore fingen sich die Ulmer in dieser
Regionalliga-Saison ein, nur drei Treffer
weniger als Schlusslicht Schott Mainz
– eine inakzeptable Zwischenbilanz, wie
auch Innenverteidiger Jo Reichert zugibt.
„Nahezu jede Chance des Gegners führt
zu einem Gegentreffer. Das kann nicht so
bleiben, daran müssen wir arbeiten“, sagte
der Kapitän.
„Eigentlich haben wir alles im Griff gehabt“,
konstatierte Reichert. Beim Stand
von 2:0 wechselte Trainer Thomas Wörle
in der 63. Minute Tobias Rühle, Nicolas
Jann und Bastian Allgeier, der erstmals in
einem Ulmer Punktspiel in der Startformation
stand, aus. Für sie kamen Phil Harres
und die angesichts der bevorstehenden
englischen Woche zunächst geschonten
Nicolas Wähling und Robin Heußer. Das
Team schien diesen Dreifachwechsel als
Signal verstanden zu haben, das Spiel zu
verwalten. Die Ulmer überließen den Walldorfern
die Initiative, ließen sich zurückdrängen
– und machten die Erfahrung,
dass in dieser Regionalliga kaum ein Spiel
schon nach einer Stunde entschieden ist.
Nach dem Tor des eingewechselten Walldorfers
Niklas Antlitz (69.) „haben wir die
Kontrolle verloren“. Die Folge waren weitere
Treffer durch Antlitz und Jean Patrice
Kabuya.
Das Gute an den Gegentreffern zwei und
drei: Beide fielen nach Eckbällen. Auf solche
Standardsituationen kann man sich
einstellen. Dies dürfte in den nächsten
Trainingseinheiten ganz oben auf dem
Programm stehen. „Wir waren in dieser
Phase komplett weg“, räumte Wörle ein.
Er betonte aber auch, dass sich sein Team
DAS SIND DIE LEHREN AUS
DEM 3:3 IN WALLDORF
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