1:0 BEI SCHOTT MAINZ: WIE DAS VERJÜNGTE
SPATZEN-TEAM SEINE REIFEPRÜFUNG BESTEHT
Wie das verjüngte Team des SSV Ulm
1846 Fußball mit seinen beiden Regionalliga
Debütanten beim 1:0 gegen
Schott Mainz seine Reifeprüfung bestand.
Nach seinen ersten 33 Minuten in der
Fußball-Regionalliga und dem 1:0-Sieg
des SSV Ulm 1846 Fußball auf dem gefürchteten
Kunstrasenplatz des TSV
Schott Mainz schlüpfte Lukas Sonnenwald
sofort wieder in die Rolle des Wasserträgers
zurück. Der für seine 18 Jahre
enorm athletische Angriffs-Hüne brachte
die leere Sprudelkiste eigenhändig vom
Spielfeldrand zurück zum Ulmer Bus. Der
A-Junior, den sich Trainer Thomas Wörle
vom Jugendcoach Christian Gmünder
„ausgeliehen“ hatte bei seiner Premiere
im Männer-Fußball den einen oder anderen
Mainzer Spieler nass gemacht.
Sonnenwalds Auftritt war unerschrocken,
er hatte den Mut zum Riskio und agierte
erstaunlich souverän. In den letzten vier
Minuten durfte auch noch Levin Kundruweit
ran. Auch für den 19-jährigen Stürmer
war es die Regionalliga-Premiere. Er löste
Nicolas Jann (29) ab, der zwischenzeitlich
im Sturm hatte aushelfen müssen.
Dort klemmt es derzeit. Tobias Rühle und
Phil Harres (beide krank) waren erst gar
nicht dabei. In Mainz bildeten zunächst
Anton Fink (34) und Nicolas Wähling (24)
die Sturmformation. Fink ließ sich immer
wieder weit zurückfallen und konnte keine
Akzente setzen. Wähling sah sich als
einziger „Stoßstürmer“ einem Fünfer-Abwehrriegel
von Schott Mainz gegenüber.
Die Gastgeber waren mehr oder weniger
nur daran interessiert, die Schotten dicht
zu machen. Wörle musste also handeln
und setzte auf die Karte Jugend. Sonnenwald,
der in der A-Junioren-Bundesliga
beim 1:0-Coup gegen den FC Bayern das
Siegtor erzielt hatte und nun in der 57. Minute
den fast doppelt so alten Fink ablöste,
hatte in der Saisonvorbereitung zwar
zeitweise mit dem Regionalliga-Kader trainiert
– und dann erst wieder in den letzten
zwei Einheiten vor dem Schott-Spiel.
Was seinem Spiel freilich nicht anzumerken
war. Das Tor des Tages fiel allerdings
durch einen Abwehrspieler. Der aufgerückte
Lennart Stoll, der diesmal für Thomas
Geyer in der hintersten Reihe agierte,
weil Wörle wegen der Mainzer Stärke bei
Standardsituationen hinten große Spieler
haben wollte, drückte den Ball nach einer
Ecke von Fabian Benko mit letztem Einsatz
zum erlösenden 1:0 über die Torlinie.
„Das war ein pures Tor des Willens“, lobte
Jo Reichert seinen Nebenmann Stoll. „Wir
haben nach der Niederlage gegen Mainz
05 als Team zusammengehalten und eine
Reaktion gezeigt. Es war ein ganz wichtiger
Sieg nach einem ganz schweren Spiel.
Wir haben eine Reifeprüfung bestanden“,
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