ARTURS KULDA IM INTERVIEW
Weltmeisterschaft gefahren und
wollte immer, dass ich Eishockey
spiele. Normalerweise ist es ja fast
schon zu spät, erst mit neun Jahren
anzufangen. Vor einem der Vorbereitungsspiele
gab es einen Aufruf, dass
Kinder, die 1988 geboren wurden, zu
einem Probetraining vorbeikommen
können. Das war also schon ein kleiner
Zufall, auch wenn mir Eishockey
von Anfang an sehr gut gefallen hat.
Jetzt bist du einer der Nationalhelden
deines Heimatlands. Manchmal
schreibt das Leben schon verrückte
Geschichten.
Ja, das stimmt. In den 90er Jahren
hat sich ein kleiner Hype rund ums
Eishockey in Lettland entwickelt. Als
ich angefangen habe, gab es gerade
einmal zwei Eishockeymannschaften.
Und ich spreche hier vom ganzen
Land. Es war eine große Herausforderung
für meine Eltern, mich zu
einem guten Jungen zu erziehen und
mich beim Eishockey zu unterstützen.
Das macht es aber noch bemerkenswerter,
dass die Nationalmannschaft
so erfolgreich spielt.
Eishockey hat bei uns mittlerweile
schon eine große Tradition. Wir haben
auch schon vor den 1940er Jahren an
den Olympischen Spielen teilgenommen.
Wir arbeiten hart und haben
gute Trainer.
2001 fand die Weltmeisterschaft ja
auch hier in Nürnberg statt. Das war
das erste Mal, dass man hier den
Enthusiasmus der lettischen Fans
live erleben durfte. Wie ist es denn,
Arturs, warum hast du dich für
Nürnberg entschieden?
Ich habe gute Dinge über die Vision
der Organisation und das Team gehört.
Ich denke, für mich ist das ein
guter Schritt und ich freue mich darauf,
mitzuhelfen, wieder mehr Spiele
zu gewinnen.
Mit welchen Zielen bist du denn
nach Nürnberg gekommen?
Ich will in jedem Spiel rausgehen, hart
arbeiten, gut spielen und dem Team
helfen, so viele Punkte wie möglich
zu holen. Am Ende steht natürlich
das Ziel, die Playoffs zu erreichen,
auch wenn das keine einfache Aufgabe
wird. Unsere Gruppe ist sehr gut
besetzt.
Du wurdest in Leipzig geboren.
Kannst du uns erklären, wie es dazu
kam?
Mein Vater war in der sowjetischen
Armee und zum Zeitpunkt meiner
Geburt in Merseburg stationiert.
Deswegen wurde ich in Deutschland
geboren. Wir sind nach ein paar Jahren
aber schon zurück nach Lettland
gegangen.
Hast du dann in Leipzig auch mit
dem Eishockey begonnen?
Nein, wir sind 1991 schon nach
Lettland zurückgekehrt. Ich habe
erst nach der Weltmeisterschaft
in Helsinki angefangen, da war ich
schon neun Jahre alt. Das war Lettlands
erste Weltmeisterschaft in der
höchsten Division.
Das war also der Grund, warum du
angefangen hast?
Mein Vater ist als Fan zu dieser
ZUR PERSON
Arturs Kulda (32) bringt jede Menge
Erfahrung mit nach Nürnberg. Der lettische
Nationalspieler hat in der NHL, der
AHL, der KHL und in der tschechischen
Extraliga gespielt. Außerdem nahm
er an den Olympischen Winterspielen
2014 teil.
„In den 90er Jahren hat sich ein
kleiner Hype rund ums Eishockey
in Lettland entwickelt.“
vor lettischen Fans zu spielen?
Das ist eine unglaubliche Erfahrung
und macht jedes Mal total viel
Spaß. Ich habe in der ausverkauften
Riga-Arena vor 12.000 Zuschauern
gespielt. Das gibt jedem Spieler ein
sehr gutes Gefühl. Je mehr Fans in
der Halle sind, desto besser ist es
natürlich. Wir warten alle gespannt
darauf, dass die Fans wieder zurückkommen
dürfen. Ich habe mit vielen
Scouts und Experten gesprochen,
und alle sagen, dass die Atmosphäre
bei den Spielen in Deutschland am
besten ist.
„Alle Scouts und Experten
sagen, dass die Atmosphäre
bei den Spielen in Deutschland
am besten ist.“