JULIUS KARRER IM INTERVIEW
schon die Highlights anschauen, aber
was die Jungs da drüben zaubern
oder gezaubert haben, davon bin
ich noch sehr weit entfernt. Von den
ganzen deutschen Jungs und den
Ausländern, die hier spielen, kann
man sich auch schon sehr viel abgucken.
Die Trainer haben auch viel
Erfahrung, auch von denen kann man
viel abgucken.
Dein Mitspieler Luke Adam macht
seine statistisch beste Saison, in
einer Spielzeit, in der es eigentlich
nicht so gut für seine Mannschaft
läuft. Das ist bei dir ganz ähnlich. Du
bist wahrscheinlich persönlich auf
einem Hoch, musst aber irgendwie
damit zurechtkommen, dass es in
der Mannschaft momentan nicht so
läuft. Ist es schwierig, das zu vereinbaren?
Es ist natürlich schade, weil man
möchte als Einheit, als ganze Mannschaft
Erfolg haben. Ich freue mich
für mich selbst und finde es super,
was ich schon geschafft habe und
vielleicht noch schaffen kann. Aber
trotzdem sehe ich das Gesamtbild
und die sportliche eher magere Situation
dieses Jahr. Aber wir nehmen
alles mit für das nächste Jahr.
Dieses Jahr geht es darum, die Saison
zu überstehen und möglichst viel
Positives mitzunehmen, die kleinen
Ziele zu erreichen. Dann wollen wir
nächstes Jahr von vornherein direkt
durchstarten und versuchen, daran
anzuknüpfen, wo wir jetzt hoffentlich
positiv aufhören.
Eine Standardfrage: Wie gefällt es
dir denn in Nürnberg?
Super. Als ich letztes Jahr Anfang
Mai das erste Mal hergekommen bin,
wurde ich sofort mit offenen Armen
empfangen. Ich kann mich nicht beklagen.
Es passt alles, die Trainingsmöglichkeiten
sind super mit den beiden
Eisflächen. Der Kraftraum wurde
im Sommer von Grund auf renoviert.
Die Jungs sind super, die Trainer sind
Klasse, ich fühle mich sehr wohl hier
und freue mich auf hoffentlich viele
weitere Jahre.
Kriegst du von der Stadt selbst
irgendwas mit?
Letztes Jahr im Sommer noch ein
bisschen mehr, da konnte ich das
ein oder andere Café in der Altstadt
erkunden mit ein paar Jungs. Ansonsten
habe ich die Burg und die Altstadt
gesehen oder gehe an der Pegnitz
spazieren. Abgesehen davon habe
ich noch nicht viel mitbekommen,
Restaurants waren ja größtenteils zu
und auch sonst will man sich ja nicht
so viel draußen herumtreiben, gerade
in den Hotspots wie der Innenstadt,
wo es eng ist. Das Gesamtbild ist im
Vordergrund und man möchte deswegen
keinen in der Mannschaft oder
sich selbst in Gefahr bringen und die
Saison noch aufs Spiel setzen. Das
wäre einfach nur unnötig und daher
ist es leider erst mal nur die Wohnung,
die ich sehe.
Vor zwei Jahren konnte man dich
schon in einem Nürnberger Trikot
sehen, obwohl du noch gar nicht
unter Vertrag warst. Damals warst
du im Sommer in Füssen dabei,
oder?
Das ist richtig. Vor meiner ersten
Profi-Saison ist Andre Dietzsch auf
mich zugekommen und hat gefragt,
ob ich in der nächsten Woche Lust
auf Trainingslager mit den deutschen
Spielern der Ice Tigers hätte. Ein
Spieler sei ausgefallen, ich könnte
nachrücken. Ich hatte ja nichts zu
verlieren, es gab Sommereis, was in
Deutschland eh rar ist. Deswegen bin
ich dann runtergefahren und habe,
glaube ich, einen ganz guten Eindruck
hinterlassen und wir sind zum Glück
in Kontakt geblieben. So ist es dieses
Jahr dann zustande gekommen.
IN DER JUBELTRAUBE
Gegen die Iserlohn Roosters gelang Julius Karrer sein erster Doppelpack als DEL-Spieler.
Nach seinem zweiten Tor, einem wunderbaren Schuss unter die Latte, ließ er sich sichtlich
strahlend von seinen Mitspielern beglückwünschen.
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