INTERVIEW MIT DEM ART DIRECTOR
Tigers gekommen?
Wir sind 2005 oder 2006 mit Steidl
Reisen vom Dorfverein aus zu den
Ice Tigers gefahren. Da ist es losgegangen.
Die erste richtige Erinnerung
habe ich an die Playoffs der Saison
2006/07 mit dem Finale und dem
Bierbecher, der am Kopf vom Mannheimer
Trainer Greg Poss vorbeigeflogen
ist. In den Jahren darauf hatte
ich dann auch die ersten Dauerkarten
und bin mit einem guten Freund
Woche für Woche zu den Ice Tigers
gefahren.
Hast du als Jugendlicher dann auch
schon an den Trikotwettbewerben
teilgenommen, die es früher häufiger
gab als jetzt?
Ja, das waren auch tatsächlich meine
ersten Versuche im Eishockey. Das
erste Trikot, das umgesetzt worden
ist, war vom ERC Ingolstadt, anschließend
ein Weihnachtstrikot für
eine Damenmannschaft. Über diese
Schiene habe ich dann übrigens
auch das bis heute gültige Logo der
Deutschen Frauen Eishockey-Ligen
entworfen, für das ich nie einen Cent
bekommen habe (lacht). Insgesamt
habe ich über die Jahre bestimmt an
zehn Trikotwettbewerben teilgenommen.
Beim Sonderzugwettbewerb
2008 habe ich den dritten Platz gemacht
und durfte mit irgendwelchen
wildfremden Leuten aus meinem
Block mitfahren, die für mich die
Erziehungsberechtigung unterschrieben
hatten.
Und dann hast du deine Leidenschaft
zum Beruf gemacht?
Genau, ich habe eine Ausbildung zum
Mediengestalter gemacht und über
Umwege die Eltern von Yasin Ehliz
kennengelernt, für den ich dann die
Öffentlichkeitsarbeit, Social Media
und die Marke gemacht habe. Nebenbei
habe ich mich immer für Logos
von Sportteams interessiert und war
auf dem neuesten Stand, wenn sich
dort etwas getan hat. Umso glücklicher
war ich natürlich, als ich die
Gelegenheit bekam, das Logo meines
Herzensvereins neu zu gestalten. Es
war für mich immer ein Kindheitstraum,
für die Ice Tigers zu arbeiten
und mich dort selbst zu verwirklichen.
Durch den Umbruch in diesem
Jahr hat sich für mich die Chance
ergeben, mich in Position zu bringen
und den Ice Tigers meinen Stempel
aufzudrücken.
Das Logo ist ein guter Stichpunkt,
weil es unser erster echter Auftrag
für dich war. Wie bist du an diese
Aufgabe herangetreten?
Für das Logo galt genau wie für die
späteren Themen, dass es mehr eine
Evolution als eine Revolution sein
sollte. Der Verein hat über die letzten
Jahre eine sehr positive und professionelle
Entwicklung genommen.
Daher wollte ich versuchen, darauf
aufzubauen und sich nicht neu zu
erfinden. Die Themen Wertigkeit und
schlichte Eleganz waren zentrale
Punkte der Ice Tigers in den letzten
Jahren. Dadurch hat die Marke ein
sehr hochwertiges Image und einen
gewissen Wert bekommen. Das alles
galt es zu bewahren und weiterzuentwickeln.
Die Herausforderung war,
das Logo nur so stark anzupassen
wie nötig, gleichzeitig aber auch den
Namen der Stadt so stark wie möglich
zu integrieren und in den Fokus
zu rücken. Dementsprechend habe
ich am Tiger eigentlich gar nichts verändert,
das Schild und die Schriftart
habe ich etwas angepasst und das
Logo geradliniger gezogen.
Bist du denn zufrieden mit dem Ergebnis
und den Reaktionen?
FRÜHE WERKE
Schon mit 13 hat Alex Fuchs an Trikotwettbewerben
teilgenommen, unter
anderem fürs Sonderzugtrikot der Ice
Tigers auf dem Weg nach Köln. Hier ist
sein Entwurf, der den 3. Platz gewann,
von damals.
Es hat mich schon ein bisschen
überrascht, dass das neue Logo und
das Teaser-Video praktisch durchwegs
positiv aufgenommen wurden.
Natürlich ist die Geschichte dahinter
mit der Rückkehr der Stadt und der
Eigenständigkeit auch sehr positiv
aus Fan-Sicht. Dass es so gut aufgenommen
wurde, hat mich schon stolz
gemacht. Wenn es den Fans gefällt,
hat man schon etwas richtig gemacht.
Als Art Director ist es immer
ein schmaler Grat zwischen dem, was
der breiten Masse gefallen und was
die Marke ausstrahlen soll.
Zum Logo gehört natürlich auch ein
Corporate Design, das du ebenfalls
entworfen und umgesetzt hast. Was
waren hier die Hintergründe?
Auch hier war der Gedanke, dass be-