DAVID TRINKBERGER IM INTERVIEW
nach Nürnberg zu kommen?
Ich hatte mir eigentlich immer vorgenommen,
die Universität nach
dem Gymnasium mit dem Sport zu
verknüpfen. In den USA habe ich die
besten Chancen dafür gesehen. Ich
wusste, dass es schwer wird, von der
DNL ans College zu gehen, deshalb
musste ich zwei Jahre in der USHL
spielen und mir dort erst mal einen
Namen machen. Aus dieser Liga
spielen 99% der Spieler am Ende am
College in der ersten Division, was
für mich das klare Ziel war. Es war
zwar nicht immer einfach in Alaska,
aber im Großen und Ganzen war’s
das wert.
Beschreib doch mal das Leben in
Alaska. Man denkt ja immer an die
eisigen Temperaturen.
Das ist ganz interessant, weil wir tatsächlich
gar nicht so niedrige Temperaturen
hatten. Was ich viel schlimmer
fand, war die Dunkelheit. Alaska
liegt auf demselben Breitengrad wie
Stockholm. Wenn es erst um halb elf
David, in vier Jahren im College in
Alaska hast du zwei Tore erzielt und
acht Treffer vorbereitet. In Nürnberg
hast du nach 18 Spielen schon vier
Assists auf dem Konto. Woran liegt
das?
Ich hatte drüben eine fest definierte
Rolle im Team. Ich war Defensivverteidiger
und sollte einfach nur die
Scheiben rausspielen und einen guten
ersten Pass spielen. Hinzu kam,
dass wir als Team nicht unbedingt
erfolgreich waren und nur wenige
Tore geschossen haben. Somit war
das Scoring bei mir immer relativ
verhalten.
Hier merkt man, dass du die Ruhe
am Puck hast und mit der Scheibe
umgehen kannst.
Wir hatten dort sehr gute Trainingsmöglichkeiten
und immer die Möglichkeit,
aufs Eis zu gehen. Ich wusste
eigentlich immer, dass ich offensiver
spielen kann, habe mich aber einfach
in meine Rolle eingefügt. Wenn ich
das nicht gemacht hätte, hätte ich
nicht gespielt. Deshalb musste ich
damit umgehen. Ich habe aber schon
immer darauf geschaut, dass ich
meinen Schuss perfektionieren und
Plays an der blauen Linie machen
kann. Ich durfte auch kein Powerplay
spielen, da fällt schon mal viel weg.
Hier bist du nun in einer Rolle, in
der du gebraucht wirst und auch
offensiv spielen kannst und darfst.
Gefällt dir diese Rolle besser?
Ja, auf jeden Fall. Es gibt keinen
Eishockeyspieler auf der Welt, der
nicht in der offensiven Zone spielen
will. Das gehört dazu. Im modernen
Eishockey ist es wichtig, dass man
beides kann und die einfachen Dinge
in der offensiven Zone richtig macht
und Scheiben zum Tor bringt.
Warum hast du dich entschlossen,
nach sechs Jahren in Nordamerika
ZUR PERSON
David Trinkberger (24) spielte bis 2014
im Nachwuchs des EV Landshut und
wagte anschließend den Sprung über
den großen Teich nach Nordamerika.
Nach vier Jahren an der University of
Alaska-Anchorage wechselte er zur
neuen Saison nach Nürnberg.
„Für so eine junge Mannschaft
ist es wichtig, dass auch mal ein
Fehler passiert.“
hell und um halb vier schon wieder
dunkel wird und man in dem Zeitraum
nur im Unterricht ist, verpasst
man im Prinzip den ganzen Tag. Die
Kälte an sich ist eine trockene Kälte,
das ging schon. In Anchorage konnte
man viel erleben, es gab auch viele
Freizeitmöglichkeiten.
Wie siehst du denn den bisherigen
Saisonverlauf. Zufrieden kann man
natürlich nicht sein, aber was sind
deine Eindrücke?
Wir hatten viele Spiele, die wir mit
einem oder zwei Toren Unterschied
verloren haben. Es bringt nichts,
wenn wir uns gehenlassen, wir haben
noch viele Spiele vor uns und wollen
uns weiterentwickeln. Wenn wir
schlecht spielen, spielen wir schlecht,
da braucht man keine Ausreden
suchen. Wir müssen positive Dinge
mitnehmen und über schlechte
Dinge sprechen. Für so eine junge
Mannschaft ist es wichtig, dass auch
mal ein Fehler passiert. Wir werden
weiter arbeiten und weiter jedes
Spiel alles geben, dann haben wir uns
nichts vorzuwerfen. Wir jungen Spieler
können von erfahrenen Spielern
wir Tom Gilbert und Andrew Bodnarchuk
nur profitieren.
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