Steven Reinprecht und Yasin Ehliz.
Was dem Kader der Saison 1994/95
fehlt, ist Tiefe. Zwar sind die weiteren
Sturmreihen mit Stefan Steinbock,
Sepp Wassermann oder Ian Young
durchaus gut besetzt. Doch dazwischen
gibt es auch Spieler, die alles
andere als Erstliga-tauglich sind. Dem
ein oder anderen wird sogar nachgesagt,
er befinde sich nur aufgrund
guter Beziehungen zum 80ger-Boss
Herbert Frey im Kader. Die Wahrheit
ist jedoch, dass schlicht das Geld
fehlt, um alle Reihen ausgeglichen zu
besetzen, und so stehen eben Spieler
aus der eigenen Jugend wie Markus
Görlitz oder Stephan Bauer neben
alten Recken wie Michael Weinfurter
oder Jürgen Lechl.
Immerhin steht mit Miroslav Maly
und Thomas Sterflinger zudem ein
erfahrenes Verteidiger-Duo bereit,
das vor den Torhütern Vorderbrüggen
und Englbrecht für Ruhe sorgen soll.
LEHRJAHRE SIND KEINE HERRENJAHRE
Die erste eigene CD: Bluesoul versuchten sich mit „Like an Ice Tiger“
Publikumsliebling Paul Geddes
Doch insbesondere Goalie Englbrecht
sorgte eher für gutes Entertainment
als für sicheren Rückhalt. Kein anderer
DEL-Torwart weiß seine Kelle effektiver
gegen Gegenspieler einzusetzen
als „Bernie“. Speziell wenn das Codewort
„Mogadischu“ fällt, ist Gefahr
in Verzug. Und so bleibt es bis zum
Dezember bei einigen Achtungserfolgen,
wie das 2:2 gegen die DEG oder
dem 6:5 Erfolg gegen Meister München,
die sich kurz darauf aus dem
Spielbetrieb zurückziehen. Zwischenzeitlich
kommen die Achz´ger aber in
Krefeld mit 1:10 unter die Räder, so
dass Coach und Fan-Liebling Joschi
Golonka kurz vor Weihnachten 1994
seinen Hut nehmen muss. Doch auch
unter Nachfolger Jan Eysselt wird
es zunächst nicht besser. Aber die
Mannschaft steigert sich zum Saisonende
hin und erkämpft sich den 12.
Tabellenplatz und damit die Playoff-
Teilnahme. Dort wartet die Düsseldorfer
EG auf die Franken – und macht
kurzen Prozess. Nur ein einziges Spiel
in der Best-of-Seven-Serie kann der
EHC zuhause mit 4:2 für sich entscheiden.
Die restlichen Partien gehen
mehr als deutlich an Düsseldorf. Nach
nur einer Saison war die Ära des
Torhüter-Duos Vorderbrüggen/Engelbrecht
am Nordostbahnhof wieder
beendet. Die deutlich erkennbare
Schwachstelle sollte in der zweiten
DEL-Saison behoben werden. Und
wie! Während der restliche Kader
nur punktuell verändert wurde, steht
im Tor nun eine wahre Sensation,
wenn auch leider nur für die Saison
1995/96. Zwischen den Pfosten ragt
nun ein Hüne mit schulterlangen
blonden Locken auf, dessen Maske
die Fratze des Iron-Maiden Maskottchens
„Eddie“ ziert. Es ist Roman
Turek, tschechischer Nationalspieler
und gerade eben bei der abgelaufenen
Weltmeisterschaft zum Torhüter des
Turniers gewählt worden.
Auch einen neuen Namen hatte man
sich am Nordostbahnhof zugelegt,
schließlich will man den Cannibals,
den Star Bulls oder den Panthern in
nichts nachstehen. In Erinnerung an
die „Tigers“ - jenes Team der US-Besatzungstruppen,
das direkt nach dem
Krieg im Lindestadion spielte – treten
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