TOM ROWE IM INTERVIEW
suchen mich immer, egal wo ich bin.
Waren Sie den zwischenzeitlich
schon in Nürnberg unterwegs?
Ja, ich bin ein bisschen herumgelaufen.
Von dem, was ich bisher gesehen
habe, liebe ich die Stadt. Es ist
unglaublich hier, so viel Geschichte.
Diese wunderschönen alten Gebäude,
großartig. Und ich war im Karstadt,
heißt das so? Aber die meiste
Zeit war ich hier sehr damit beschäftigt,
die Mannschaft erfolgreich zu
machen, dass ich eigentlich nur hier
war, in mein Auto gestiegen bin und
in meine Wohnung gefahren bin.
Was haben Sie während der ganzen
spielfreien Zeit gemacht?
Während der Olympia-Pause war ich
zwei Wochen zuhause und während
der Corona-Unterbrechungen habe
ich mich viel mit Kofi unterhalten. Wir
haben über unsere Mannschaft gesprochen
über die nächsten Gegner.
Da war eigentlich immer etwas zu
tun. Ich war trotz allem sehr viel mit
Eishockey beschäftigt.
Seit Sie hier sind, haben die Ice
Tigers zunehmend Erfolg. Insbesondere
die Spieler aus der dritten und
vierten Reihe scheinen förmlich zu
explodieren. Was ist passiert?
Es ist wichtig, jedem Spieler das Gefühl
zu geben, Teil des Teams zu sein.
Du kannst dich nicht nur auf deine
ersten beiden Reihen verlassen. Du
muss eine gute Atmosphäre aufbauen,
um zu gewinnen und jeden
mitnehmen. Jeder muss fühlen, dass
er ein wichtiger Baustein des Ganzen
ist. Natürlich gibt es Spieler, die eine
größere Rolle spielen, aber ich mochte
von Anfang an unsere jungen Spieler.
Ich wollte ihnen die Möglichkeit
geben, mehr zu spielen und uns zu
zeigen, was sie draufhaben. Natürlich
gibt es Abende, an denen Spieler wie
Jake Ustorf oder Lukas Ribarik nicht
so viel spielen. Aber wir haben mit Ihnen
darüber gesprochen. Die Eiszeit,
die sie bekommen, muss hochwertige
Eiszeit sein, die uns dabei hilft, das
Spiel zu gewinnen. Und das haben sie
hervorragend hinbekommen. Unsere
Aufgabe ist es doch, jeden einzelnen
Spieler zu einem wichtigen Teil der
Mannschaft zu machen?
Hatten Sie den Eindruck, dass einige
Spieler das Gefühl hatten, nicht zum
Team zu gehören, als Sie ankamen?
Ja, definitiv. Ich habe von Stefan
schon gehört, dass einige Spieler
nicht mehr aufgestellt wurden. Ihnen
wollte ich eine echte Chance geben,
zu zeigen was sie können. Das ist es,
was ich als Trainer machen möchte:
Die Spieler weiterentwickeln. Wie
gesagt, du kannst nicht nur deine
beiden Top-Reihen spielen lassen,
wenn du erfolgreich sein willst. Ich
glaube, wir bewegen uns in die richtige
Richtung, aber wir haben noch
einen langen Weg vor uns.
Ein Spieler, der unter ihnen eine
enorme Entwicklung genommen
hat, ist Dane Fox. Wie kam das?
Ich kannte Dane überhaupt nicht,
als ich nach Nürnberg gekommen
bin, aber Kofi war sich sicher, dass er
uns wirklich helfen kann. Also sagte
ich ihm, er soll mir mehr von ihm
erzählen. Kofi sprach dann mehr von
seinen Skills und seiner Art zu spielen
als über alles andere. Also beobachtete
ich ihn sehr genau während des
Trainings, und je mehr ich sah, desto
mehr mochte ich ihn. Ich wusste,
dass er taff ist und physisch spielt.
Wir haben dann mit ihm über einige
Fehler gesprochen, die mir in seinem
Spiel aufgefallen sind. Ich habe ihm
aber vor allem gesagt, dass er für uns
ein wichtiger Scorer werden kann.
Also habe ich ihm gesagt: „Ich weiß,
du musst physisch spielen, aber vermeide
dumme Strafen und halte deine
Emotionen mehr unter Kontrolle.“
Wir haben mit ihm viel darüber gesprochen
und dann bekam er immer
mehr Eiszeit. Ich wollte, dass er ein
Level der Zufriedenheit erreicht, das
es ihm ermöglicht, befreiter und besser
zu spielen. Wenn er aus der Reihe
tanzt, dann erinnere ich ihn schon
daran, auf seine Disziplin zu achten.
Und jetzt fühlt er sich richtig gut.
Marko Friedrich hatte zunächst
ebenfalls eine schwere Zeit. Er kam
in seine Heimat zurück, hatte zunächst
wenig Erfolg, erkrankte an
Corona und fand nicht zurück ins
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